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Als Apple erstmals die runde Marke von 200 US-Dollar überwand, ging die Kaufwelle einfach weiter. Jetzt hat auch die Amazon-Aktie diese runde Marke erreicht. Drei Tage klopften die Bullen an, am vierten wurde ihnen aufgetan. Folgt die Aktie dem Apple-Vorbild oder war es das jetzt?
Ein Schlusskurs bei genau 200 US-Dollar am Dienstag und dann gestern, vor dem heutigen US-Nationalfeiertag, leichte Gewinnmitnahmen: Das sagt bislang noch nichts aus. Aber klar sollte sein: Wenn die Amazon-Aktie laufen soll wie Apple, muss die jetzt „nur“ erreichte, mitnichten aber überwundene Marke schnell und idealerweise mindestens um zehn oder mehr US-Dollar überboten werden. Denn die Gesamtsituation ist keine, die neue Rekorde zwingend unterfüttern würde, daher müssen die bullischen Trader zusehen, dass sie den kritischen Fakten entkommen, indem sie das Momentum aufrechterhalten und so den Gedanken, dass die 200er-Marke das Ende der Fahnenstange sein könnte, vom Tisch fegen.
Und schon rein vom charttechnischen Aspekt her wäre eine Fortsetzung der Rallye, bei der diese „magische Marke“ zum Booster wird, nicht zwingend. Das sehen wir im Chartbild:
Expertenmeinung: Sehr bullisch ist, dass die aktuell laufende Kaufwelle klar über die beiden vorherigen Hochs vom April und Mai lief, die um 190 US-Dollar einen sehr massiv wirkenden Deckel gebildet hatten. Problematisch ist aber, dass die Amazon-Aktie jetzt nicht nur eine runde Marke und mit ihr ein neues Allzeithoch erreicht hat, sondern auch am oberen Ende eines seit fünf Monaten quasi als „Anbau“ des eigentlichen, Anfang 2023 bestehenden Aufwärtstrendkanals angekommen ist. Wenn ein solcher, kritischer Punkt nicht ruckzuck aus dem Weg geräumt wird, kann das manchen Akteur zum Nachdenken anregen. Und Nachdenken wäre, wegen der Gesamtsituation, nicht gerade ideal für Käufe, denn:
Amazon agiert weltweit, da ist der US-Markt nur einer von vielen. Vor allem Europa ist als zweites Standbein wichtig … und da läuft der Konsum seit Längerem nicht gut. Die US-Umsätze sorgten zuletzt für Wachstum, aber dennoch sehen die Experten im Schnitt für 2024 nur einen Umsatzanstieg um die zehn Prozent. Der Gewinn soll deutlich stärker zulegen, hier liegt der Konsens um 4,60 US-Dollar. Aber auch das würde auf dem aktuellen Kursniveau ein Kurs/Gewinn-Verhältnis um 43 bedeuten. Hinnehmbar, wenn die Gewinne auf Jahre hinaus weiter wachsen und das stärker als der Umsatz. Viel zu teuer, wenn nicht.
Und die gestern vorgelegten Daten zum US-Einkaufsmanagerindex der Dienstleister zeigen dahingehend eine Warnung auf. Denn während der Index selbst unerwartet unter 50 Punkte fiel und damit die Tendenz zu konjunktureller Kontraktion zeigt, blieb die Preiskomponente deutlich über 50 und weist damit weiter steigende Preise aus. Das kann indizieren, dass man jetzt in Sachen Preisanstieg den Bogen überspannt hat und auch die US-Verbraucher einen Gang herunterschalten – für einen Online-Händler wie Amazon ein negatives Signal. Fazit:
Amazon muss schnell und mindestens um fünf Prozent über diese magische 200 Dollar-Marke hinaus, sonst droht sie zum Ende des Weges zu werden. Und sollte der Kurs abdrehen, wäre eine Korrektur an das obere Ende des eigentlichen Trendkanals, derzeit um 178 US-Dollar, umgehend ein realistisches Szenario, sobald der vorherige, jetzt überbotene „Deckel“ um 190 US-Dollar klar und auf Schlusskursbasis unterboten wird.
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