Bei Alphabet jagt eine Schlagzeile die nächste: Bahnbrechender Durchbruch bei Quantencomputern, neues KI-Modell, Manhattan Project …
Alphabet ist der Beweis, dass man für enorme Renditen nicht auf spekulative Aktien setzen muss.
Alphabet auf Erfolgskurs: Warum die Rallye noch lange nicht vorbei sein muss
Alphabet ist eins von unzähligen Beispielen, die eine Sache beweisen: Wer an der Börse Geld verdienen will, muss sich nicht mit Aktien aus der dritten Reihe und irgendwelchen ominösen und vermeintlichen Kursraketen beschäftigen.
Während die meisten heißen Empfehlungen aus Börsenbriefen und Foren sang- und klanglos untergehen, konnte man mit Alphabet in kaum mehr als einem Jahr sein Geld verdoppeln.
Ich hatte es in den zahllosen positiven Analysen zum Unternehmen mehrfach geschrieben: Mit Alphabet gewinnt man sicherlich keinen Preis für kreative Investments, aber darum geht es an der Börse auch nicht.
Man bekommt ein grundsolides und hochprofitables Unternehmen, das in mehreren Bereichen dominant oder ein Vorreiter ist und bekanntermaßen ein faktisches Monopol im Suchmaschinengeschäft besitzt.
Diese Worte stammen aus einer vorangegangenen Analyse zu Alphabet. Seitdem sind nur wenige Monate vergangen, doch die Aktie hat nochmal um knapp 30 % zugelegt. Das zeigt, was an der Börse möglich ist, auch mit Aktien aus der ersten Reihe … oder vor allem mit Aktien aus der ersten Reihe?
Denn Alphabet war damals nicht hoch bewertet und ist es heute auch nicht. Der weltweite Marktführer im Suchmaschinengeschäft, Youtube-Betreiber und Cloud-Gigant kommt derzeit lediglich auf eine forward P/E von 24,5.
Revolution durch Quantenchips
Die Bewertung ist niedriger als die des S&P 500, obwohl kaum jemand einen Zweifel daran haben dürfte, dass Alphabet ein überdurchschnittlich gutes Unternehmen ist und überdurchschnittlich schnell wächst.
In den kommenden beiden Jahren werden jeweils Gewinnsprünge um 12-14 % erwartet, doch aus meiner Sicht sind die Erwartungen viel zu niedrig. Doch eins nach dem anderen.
Der Kurs wird derzeit vor allem von den News getrieben, doch die Rallye hat definitiv auch Substanz.
Am 9. Dezember hat Google seinen neuesten Quantenchip namens Willow vorgestellt, der einen Meilenstein im doppelten Sinn darstellt.
Der erste Meilenstein betrifft die Fehlerkorrektur, die eine der größten Herausforderungen in der Quanteninformatik darstellt. Qubits, die Recheneinheiten in Quantencomputern, neigen dazu, Informationen schnell an ihre Umgebung abzugeben, was zu Fehlern führt.
An diesem Problem hat man sich mehr als 30 Jahre lang die Zähne ausgebissen. Mit Willow wurde es erstmals gelöst.
Der zweite Erfolg von Willow ist seine herausragende Leistung bei einem Benchmark-Test, genannt Random Circuit Sampling (RCS). Willow konnte in weniger als fünf Minuten eine Berechnung durchführen, für die die leistungsfähigsten Supercomputer gängiger Bauart 10 Septillionen Jahre (10^25) benötigt hätten, also sehr viel länger als das Universum existiert.
Es ist schwierig, den Sprung an Rechenpower überhaupt in Worte zu fassen.
Erschließt Google gerade den nächsten Milliardenmarkt?
Damit ist Google auf dem besten Weg, die ersten kommerziell relevanten Quantencomputer auf den Markt zu bringen. Das Potenzial ist schier endlos und Google scheint der Konkurrenz in diesem Bereich weit voraus zu sein.
Die möglichen Implikationen denkbarer Anwendungen in Wissenschaft, Medizin und anderen Bereichen sind mit der Einführung des Internets oder KI zu vergleichen.
Klassische CPUs oder GPUs berechnen Aufgaben sequenziell oder parallel und stoßen bei hochkomplexen Problemen an physikalische und technische Grenzen, da sie mit binären Bits (0 oder 1) arbeiten.
Quantencomputer wie Willow nutzen Qubits, die durch Überlagerung (Superposition) mehrere Zustände gleichzeitig darstellen können. Dadurch kann Willow viele mögliche Rechenschritte parallel ausführen, was zu einer exponentiellen Beschleunigung führt.
Der Unterschied in der Rechenleistung ist in einigen Bereichen so groß, als würde man einen Taschenrechner mit einem Supercomputer vergleichen.
Neues KI-Modell und Manhattan Project
Seitdem man diesen Durchbruch öffentlich gemacht hat, kam es zu weiteren aufsehenerregenden Entwicklungen bei Alphabet.
Am 11. Dezember hat man eine neue Version von Gemini vorgestellt, die doppelt so schnell sein soll wie die vorangegangene. Ich habe die neue Version noch nicht getestet, doch Gemini ist aus meiner Sicht nicht annähernd so gut wie ChatGPT. Aus Gemini eine konkrete Antwort herauszukitzeln, ist teilweise unmöglich. Die KI scheint etlichen Einschränkungen zu unterliegen.
Am 12. Dezember hat man Android XR vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein neues Betriebssystem für „Mixed Reality“, welches man gemeinsam mit Samsung entwickelt hat.
Am 13. Dezember gab man bekannt, ab dem kommenden Jahr ein „Manhattan Project“ für KI zu starten. Dabei handelt es sich um eine groß angelegte, nationale Initiative, um Fortschritte in der KI-Forschung zu beschleunigen, ähnlich wie das Manhattan-Projekt in den 1940er Jahren die Entwicklung der Atomtechnologie vorantrieb.
Prognosen viel zu niedrig?
Mit Alphabet wird es einem also wirklich nicht langweilig, doch ich bin Ihnen noch die Antwort darauf schuldig, warum ich der Meinung bin, dass die Prognosen für Alphabet zu niedrig sind.
Die Antwort darauf ist: Produktivitätssteigerungen durch KI.
Derzeit geht man davon aus, dass der Umsatz von Alphabet im kommenden Jahr um 11 % und der Gewinn um 12 % steigen wird.
Es ist gut möglich, dass die Umsatzprognose richtig ist. Doch dann ist die Gewinnprognose falsch.
Alphabet wird den Gewinn meiner Meinung nach wohl stark überproportional steigern. Dabei handelt es sich um alles andere als eine weit hergeholte These, denn das ist schon lange der Fall.
Doch in diesem Jahr hat sich dieser Trend massiv beschleunigt. Die Zahl der Mitarbeiter von Alphabet ist im Jahresverlauf kaum gestiegen und daher führt das Wachstum zu einer stark steigenden Profitabilität.
In den letzten drei Quartalen lag das Umsatzplus jeweils bei 14-15 %, der Gewinn konnte jedoch um 31 – 61 % gesteigert werden.
Daher halte ich die Prognosen für zu pessimistisch. Es gibt keinen greifbaren Grund, warum das Umsatzwachstum spürbar nachlassen sollte, und umso weniger dafür, dass der Gewinn kaum mehr als der Umsatz steigen wird.
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