Man könnte es als umgekehrte SKS-Formation oder als ausgedehnte Untertassen-Formation sehen, was die Aixtron-Aktie seit einigen Monaten im Chartbild zeigt. Aber noch ist die Wende nur eine Chance … und damit jetzt der Moment, in dem sich zeigt, ob die Bären noch da sind.
Momentan erwarten die Analysten im Schnitt, dass der für die Halbleiterindustrie fertigende Anlagenbauer Aixtron 2025 in etwa seinen 2024er-Gewinn pro Aktie halten wird. Käme es so, wäre die Aktie günstig genug bewertet, um die Chance für eine Aufwärtswende zu haben. Aber kommt es denn so?
Das weiß man noch nicht, nicht einmal ansatzweise. Denn die Ergebnisse des vierten Quartals 2024 stehen, wenn es keine Vorab-Zahlen geben sollte, erst in zwei Monaten an. Wie immer, wenn es um das letzte Quartal geht, dauert es länger, bis die Zahlen kommen, bei deutschen Unternehmen ist das eher die Regel als eine Ausnahme. Und ohne diese Quartalszahlen gibt es auch keine Informationen zum zukunftsweisenden Auftragseingang und den Erwartungen und Perspektiven, die Aixtron selbst für das angelaufene, neue Geschäftsjahr hat.
Vorerst ist man als Trader also auf Mutmaßungen angewiesen. Und in diesen Fällen wiegt das Chartbild als Leitstrahl besonders schwer. Wie sieht es da aus?
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Expertenmeinung: Die Aktie war Mitte Dezember an die im März 2024 etablierte, mittelfristige Abwärtstrendlinie herangelaufen, kam nicht durch, setzte zurück, ist jetzt aber erneut dran. Sollte es gelingen, diese jetzt genau erreichte Linie zu bezwingen, wäre das ein wichtiger, erster Schritt hin zu der Vollendung einer Trendwendeformation. Aber ob man diese als umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS-Formation) oder als „Untertasse“ sehen will, um hier für klare Verhältnisse zu sorgen, müsste die Aixtron-Aktie die Nackenlinienzone 15,98 zu 16,72 Euro überwinden. Und, um wirklich freie Bahn zu haben, auch noch die Charthürde bei 17,87 Euro und die derzeit bei 18,46 Euro verlaufende 200-Tage-Linie.
Da muss also noch einiges gelingen, um eine Aufwärtswende unterstellen zu können. Aber machbar wäre es, denn würde die Nackenlinien-Zone überboten, wäre das bereits ein markant positives Signal, das Anschlusskäufe und zugleich einen Stimmungswandel zurück zum Optimismus nach sich ziehen kann. Nur: Das als sicher zu unterstellen und bereits jetzt, noch an der Abwärtstrendlinie, zuzugreifen, wäre äußerst gewagt.
Denn normalerweise halten die Leerverkäufer, sprich das bärische Lager, die Füße still, bis ein Kurs an einen Punkt gelangt, bei dem sich das erneute Drücken des Kurses lohnt – aus charttechnischer ebenso wie aus psychologischer Sicht. Und diese Abwärtstrendlinie wäre, ebenso wie die darüber wartende Widerstandszone 15,98 zu 16,72 Euro, ein idealer Bereich für die Rückkehr der Leerverkäufer. Daher sollte man einer Wende nicht vorgreifen, bevor sie handfest wird. Und da das Ausstehen neuer Zahlen bis Anfang März auch den Bären dienlich ist, sobald der Trend wieder dynamisch abwärts weist, sollte man sich im Fall eines Bruchs des letzten Zwischentiefs bei 13,79 Euro besser wieder warm anziehen!