In kaum mehr als zwei Wochen legte die Airbus-Aktie gut 18 Prozent zu. Rallye Richtung des schon nahe gekommenen Allzeithochs statt Seitwärtsrange. Das kann den Aktionären nur Recht sein. Aber wie solide sind die Beine, auf denen diese Kaufwelle steht?
Am Tagestief des 27. November sah es so aus, als würde die Airbus-Aktie innerhalb ihrer monatelangen Handelsspanne abdrehen und deren unteres Ende testen. Da war die Jahres-Performance noch negativ. Jetzt liegt sie bei 14,2 Prozent, Airbus schließt also zügig zum per Donnerstagabend in der 2024er-Performance bei 21,9 Prozent rangierenden DAX auf. Und wenn Airbus dieses Rallye-Tempo halten könnte, könnte man den DAX auf der jetzt erreichten Jahres-Zielgerade womöglich sogar noch einholen. Wenn das Tempo hält.
Rein charttechnisch spräche nichts dagegen. Die wichtigen Charthürden sind bereits genommen. Zuerst die 200-Tage-Linie, an der die Bullen kurz zuvor noch gescheitert waren. Dann das markante Zwischentief aus dem Mai bei 153,12 Euro. Es bliebe nur noch eine Mini-Widerstandslinie in Form eines eher sekundären Zwischenhochs aus dem April bei 164,68 Euro, dann wäre der Weg an den Verlaufsrekord frei, der am 27. März bei 172,82 Euro erzielt wurde. Und solange das Momentum der Rallye hoch bleibt … und mit dem starken Plus des Donnerstags ist es das noch … muss auch die bereits heiß gelaufene Markttechnik die Käufer nicht stoppen.
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Expertenmeinung: Grundsätzlich wäre ein Anlauf an und im Idealfall über das bisherige Hoch also denkbar. Aber die Frage, die sich Anlegern stellt, ist weniger, wie weit die Rallye führt, sondern ob das nicht genauso endet wie die so ähnlich anmutende Kaufwelle, die wir zwischen Oktober 2023 und April 2024 gesehen haben und die am Ende fast komplett abverkauft wurde.
Die Käuferseite wird hierbei durchaus zu Recht argumentieren, dass sich jetzt doch abzeichnet, dass Airbus gegenüber Boeing erheblich vorangekommen ist und den Vorsprung womöglich halten kann. Während Airbus im November 84 Maschinen auslieferte, waren es bei Boeing nur 13. Und der Umstand, dass es angesichts der damit insgesamt in den ersten elf Monaten ausgelieferten 643 Maschinen schwierig wird, das vom Konzern selbst auf 770 Auslieferungen gesetzte Jahresziel zu erreichen, könnte man damit abtun, dass es anders wäre, hätte man nicht Probleme mit Zulieferern. Andererseits:
Man hat sie eben, diese Probleme. Und nichts könnte den Einwand entkräften, dass negative Aspekte nicht verschwinden oder durch neue, unerwartete Probleme ersetzt werden, indem man sie kleinredet. Und auch, dass Airbus zugleich Stellen abbaut, sollte klarmachen:
So stämmig sind die Beine dieser Rallye nicht. Und werden dünner, je höher es hinausgeht. Immerhin liegt das durchschnittliche Kursziel der Analysten aktuell bei 164 Euro, das ist fast erreicht … und die Bewertung mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 31 für den geschätzten 2024er-Gewinn ziemlich hoch. Und sobald das die Käufe vorantreibende Momentum der Rallye nachlässt, könnte sich, auch mit Blick auf die überkaufte Markttechnik, die Schwerkraft ansatzlos zurückmelden.
Fazit: Wer hier im fahrenden Zug sitzt, muss nicht gleich die Notbremse ziehen, es reicht, den Stop Loss sukzessiv unter den zuletzt überbotenen Widerstand nachzuziehen. Aber jetzt erst aufzuspringen, könnte mit einer blutigen Nase enden, das sollte man sich mit Blick darauf, dass auch der lange Abwärtsimpuls zwischen April und Oktober für die Bullen unerwartet kam, lieber zweimal überlegen.
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