MTU Aero Engines Aktie Prognose MTU Aero Engines: Bullischer Doppelschlag … was tut man damit?

News: Aktuelle Analyse der MTU Aero Engines Aktie

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MTU Aero Engines
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Zur MTU Aero Engines Aktie

Erst gab ein Analyst das bislang höchste aller Kursziele für die MTU Aero Engines-Aktie aus, kurz darauf hob der Triebwerkshersteller seine 2024er-Prognose an. Der Lohn war der Ausbruch über das alte 2020er-Rekordhoch. Aber sollte man diesen Ausbruch auch kaufen?

Auf den ersten Blick ist die Sache glasklar. Ein altes Hoch wird endlich herausgenommen, die Aktie vollzieht dadurch ein „Overshooting“ über einen Trendkanal, zugleich wird erstmals die runde Marke von 300 Euro überboten: Was sollte man da schon tun als auf den dahinrasenden Zug aufzuspringen? Das taten am Dienstag zweifellos viele. Die Frage ist aber, ob das wirklich so ratsam ist.

Heißt es nicht, dass die Hausse kurz vor dem Ende steht, wenn der letzte Bär aus dem Markt gedrängt wurde? Denn immerhin darf man unterstellen, dass diejenigen, die hier Short waren, ihren Stop Loss knapp über diesen Kreuzwiderstand aus der oberen Begrenzung des 2020er-Aufwärtstrendkanals und dem alten, Anfang 2020 bei 289,30 Euro markierten Rekordhoch gelegt haben … und damit heute aus dem Markt geworfen wurden. Gehen der Aktie damit nicht jetzt langsam die Käufer aus? Das wäre durchaus ein Argument … andererseits:

JP Morgan setzte jetzt mit 370 Euro ein neues Rekord-Kursziel für die Aktie. Argumentation: Umsatz und Gewinn werden deutlich besser laufen als bislang allgemein erwartet. Und es könne jederzeit zu einer Prognose-Anhebung kommen. Und die kam ja dann heute auch:

MTU Aero Engines hob das 2024er-Ziel für den um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von bislang 0,95 bis 0,98 Milliarden auf „etwas über eine Milliarde“ an, basierend auf den vorläufigen Ergebnissen der ersten neun Monate. Die Prognose für den Umsatz blieb allerdings, wie sie ist … und wirklich revolutionär ist diese Erhöhung der EBIT-Prognose ja nun nicht gerade.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur MTU Aero Engines Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Daher wäre es, angesichts des Umstands, dass die MTU-Aktie ja nicht nur gestern kräftig zulegte, sondern seit Monaten immens steigt und aktuell den dritten Platz nach Siemens Energy und Rheinmetall in Sachen DAX Top-Performer einnimmt, allemal angebracht zu überlegen, ob die Aktie wirklich noch kaufenswert wäre.

Aktuell liegt das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der derzeitigen, durchschnittlichen Analysten-Gewinnschätzung bei 22 bis 23. Wenngleich offen bleibt, wie sich ein leicht höheres EBIT auf den Nettogewinn auswirkt, wird sich das nach dieser Prognose-Erhöhung nicht komplett ändern. 22 bis 23 ist im Vergleich zu den vergangenen zehn Jahren (außerhalb der Phase der Verzerrungen durch Corona) das obere Ende dessen, was normal war. Ausnahme war 2019, da wurde zum Jahresende ein KGV von 28 erreicht, was sich jedoch, der Chart auf Wochenbasis zeigt es, rächte.

MTU Aero Engines Aktie: Chart vom 15.10.2024, Kurs 303,90 Euro, Kürzel: MTX | Online Broker LYNX
MTU Aero Engines Aktie: Chart vom 15.10.2024, Kurs 303,90 Euro, Kürzel: MTX | Quelle: TWS

Die Analysten schätzen im Schnitt, dass der Gewinn pro Aktie in den nächsten drei Jahren stetig und deutlich steigen wird. So weit, dass das KGV auf Basis des heutigen Kurses dann per Ende 2027 um 18 liegen würde. Der Haken dabei: Solche Prognosen basieren auf Projektionen auf Grundlage eines wiederum nur als Projektion angenommenen wirtschaftlichen Umfelds. Das ist immer eine Leiter ohne Sprossen. Eine, von der die Anleger immer und immer wieder herunterfielen, weil oft doch alles anders kam als gedacht. 

Hinzu kommt, dass die Aktie durch diesen erneuten Kurssprung markttechnisch so überkauft ist wie seit gut sechs Jahren nicht mehr. Daher wäre es allemal einen Gedanken wert, die jetzt durch das „Overshooting“ über den Trendkanal ausgelöste Beschleunigung zu nutzen, um ein paar Gewinne mitzunehmen. Und um den Stoppkurs für verbleibende Bestände umgehend zwei, drei Prozent unter diesen jetzt als entscheidenden Support fungierenden, vormaligen Kreuzwiderstand im Bereich 287/289 Euro nachzuziehen, statt jetzt erst an den Einstieg oder Zukauf zu denken.

Quellen:
Anhebung der 2024er-Prognose und vorläufige Neun-Monats-Zahlen, 15.10.2024: https://www.mtu.de/de/newsroom/presse/aktuelle-presseinformationen/press-release-detail/ad-hoc-release-mtu-aero-engines-ag-raises-2024-earnings-guidance-based-on-preliminary-quarterly-results/

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Vorherige Analysen der MTU Aero Engines Aktie

Ein Gewinn über den Erwartungen, Prognose angehoben: Die Schlagzeilen zu den Quartalszahlen des Triebwerkherstellers MTU Aero Engines lasen sich tadellos. Die Aktie war gestern der Tagessieger im DAX … bis sie auf einmal aus der Gewinnerliste verschwand.

Am Tageshoch notierte die MTU Aero-Aktie 6,65 Prozent im Plus, gegen einen schwachen Gesamtmarkt. Ein klares Signal dafür, dass das Zahlenwerk so stark war, dass den Bullen der Himmel offensteht? Oder doch zumindest der Weg an das kurz vor dem Corona-Crash Anfang 2020 markierte Allzeit-Verlaufshoch bei 289,30 Euro?

So wirkte es. Aber ab etwa 13 Uhr setzten Gewinnmitnahmen ein … und am Ende des Tages schloss die Aktie 0,6 Prozent im Minus. Ein Intraday-Turnaround der bärischen Sorte, der charttechnisch durchaus nicht „ohne“ ist. Sehen wir uns den Chart an:

Die MTU Aero Engines-Aktie hatte den Tag bereits mit einer Aufwärts-Kurslücke begonnen, die sie über die obere Begrenzung des zuvor erreichten, im vergangenen Herbst etablierten Aufwärtstrendkanals trug. Ein solches „Überschießen“ ist per se ein bullisches Signal, aber:

Expertenmeinung: Es ist auch ein Zeichen dafür, dass man langsam in die Überhitzungszone vordringt, die Trader also höheres Risiko gehen. Und wenn das nicht schiefgehen soll, d. h. ein solches Überschießen nicht zum Bumerang werden soll, braucht es gute Argumente für die Anleger, um nicht aus-, sondern weiter einzusteigen oder doch wenigstens investiert zu bleiben. Und die gab es bei MTU Aero Engines nicht?

Richtig ist schon, dass der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 252 Millionen Euro im zweiten Quartal über dem des Vorjahres (193 Millionen) und der durchschnittlichen Analystenprognose lag (223 Millionen). Aber der Umsatz lag, wenn auch knapp, unter der Prognose. Und wenn man sich ansieht, wie markant die Aktie im Vorfeld gestiegen war, kann man schon unterstellen, dass diejenigen, die da gekauft hatten, hervorragende Quartalszahlen bereits vorweggenommen haben. Aber was ist mit der Prognoseerhöhung?

Die klang in den Schlagzeilen nach mehr als sie ausmachte. Denn sie bezog sich nur auf die operative Gewinnmarge … und MTU selbst formulierte das treffender als „Konkretisierung“. Denn bislang avisierte man eine EBIT-Marge von „mehr als 12 Prozent“, jetzt heißt es „rund 13 Prozent“. Das ist also nicht einmal eine Erhöhung, sondern theoretisch sogar eine Enttäuschung, denn „mehr als 12 Prozent“ hätten eben auch 14 oder 15 Prozent sein können.

MTU Aero Engines Aktie: Chart vom 01.08.2024, Kurs 260,10 Euro, Kürzel: MTX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
MTU Aero Engines Aktie: Chart vom 01.08.2024, Kurs 260,10 Euro, Kürzel: MTX | Quelle: TWS

Wer sich die Zahlen in ihrer Gesamtheit in Ruhe ansah und einen Blick auf das Chartbild warf, musste förmlich infrage stellen, ob ein umgehender Run an das alte Rekordhoch a) möglich ist und die Aktie b) dann nicht spätestens dort wieder nach unten drehen würde. Und als die ersten diese Fragestellung in Gewinnmitnahmen verwandelten, folgten eben andere nach … ein Lawineneffekt, den man am Aktienmarkt öfter antrifft. Und jetzt?

Jetzt wird es brenzlig. Denn ein abverkaufter Anstieg, der die Aktie an den Ausbruchslevel bzw. in diesem Fall sogar darunter drückt, leicht wieder zurück in den Trendkanal, hat psychologisch eine markante Wirkung. Gut möglich also, dass dieser Fehlausbruch der Beginn einer größeren Korrektur wird, daher ist jetzt Vorsicht angezeigt: Aus dem Himmelsstürmer könnte jetzt leicht ein „fallendes Messer“ werden!

Quellenangaben:
Halbjahresergebnis 2024, 01.08.2024: https://www.mtu.de/de/newsroom/presse/aktuelle-presseinformationen/press-release-detail/mtu-aero-engines-grew-revenue-and-earnings-in-the-first-six-months-of-2024-1/

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Eigentlich sah es für den deutschen Triebwerkshersteller zu Beginn der Woche alles andere als gut aus, denn die MTU Aero Engines-Aktie wurde von einem massiven Gap nach Süden belastet. Die Kurse näherten sich dem seit Monaten aufgebauten Boden, und die Gefahr eines Bruchs war imminent.

Doch die Bullen nutzten die Kursschwäche, um zurückzuschlagen. Sofort ging es mit dem Papier wieder nach Norden und mittlerweile sogar über das Hoch des Wochenstarts – was für ein Comeback. Beeindruckend war vor allem auch das hohe Handelsvolumen. Hier scheinen sich einige Großanleger positioniert zu haben.

Expertenmeinung: Nach wie vor befindet sich der Trend in einer neutralen Phase. Die Gefahr eines möglichen Doppelhochs scheint mittlerweile gebannt, und nun können sich die Bullen auf den nächsten möglichen Ausbruch vorbereiten.

In der ersten Phase müsste die eingezeichnete Widerstandslinie gebrochen werden. Doch dies allein wird nicht reichen. Um nachhaltig wieder steigende Kurse zu sehen, müsste in Folge auch der Widerstandsbereich rund um die Marke von 240 EUR gebrochen werden. Dann wäre es wieder an der Zeit, die Bullenhörner aufzusetzen.

Aussicht: NEUTRAL

MTU Aero Engines Aktie: Chart vom 27.06.2024, Kurs: 8.775 EUR, Kürzel: EVT | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
MTU Aero Engines Aktie: Chart vom 27.06.2024, Kurs: 8.775 EUR, Kürzel: EVT | Quelle: TWS