Es ist schon fast Tradition: Kommen Bilanzzahlen vom Zahlungsdienstleister ADYEN, werden die umgehend mit einem „Gap“, einer Kurslücke, quittiert. Mal nach oben, mal nach unten. Aber diesmal setzten die Akteure noch eins drauf. Eine Aktie für „Trader ohne Nerven“!
Das niederländische Unternehmen meldet traditionell zum Ende des ersten und dritten Quartals nur die Umsätze, so dass offen blieb, was im Sommerquartal am Ende in der Kasse blieb. Aber, ebenso traditionell, hält das die Marktteilnehmer nicht davon ab, extrem zu reagieren. Diesmal mit einem „Gap Down“, also einer Abwärts-Kurslücke, von 11,4 Prozent zur Eröffnung.
Basis dieser extremen Reaktion war, dass ADYEN die durchschnittliche Analysten-Prognose beim Umsatz leicht verfehlt hatte, statt der im Schnitt erwarteten 21 Prozent legte der Umsatz nur um 20 Prozent zu. Zwar lag das abgewickelte Zahlungsvolumen um die sieben Prozent unter den Prognosen. Aber da ließe sich einwenden, dass ADYEN immerhin aus weniger mehr gemacht habe. Indes, das Volumen stieg um 32 Prozent, der Umsatz nur um 20.
Das sah man als Argument, um die Reißleine zu ziehen, doch im Gegensatz zu den Kurslücken der vorangegangenen Quartalsmeldungen behielt man die Richtung diesmal nicht bei. Die Aktie sackte zwar noch nach der Eröffnung bei 1.220 Euro auf 1.190 Euro nach unten, drehte dann aber, schloss mit 1.338 Euro sagenhafte 12,4 Prozent über dem Tagestief und reduzierte den Verlust zum Vortag so auf 2,8 Prozent.
Wer dachte, jetzt würden die Bullen mit Macht zurückschlagen und die verfehlten Prognosen einfach vom Tisch gewischt, lag jedoch schief. Am Freitag drehte der Kurs erneut und fiel um gut fünf Prozent. Also, was denn nun?
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Adyen Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Eine gute Frage. Bei einem solchen Chartbild wird die unmittelbare anstehende Tendenz zu einer Wundertüte, man weiß nicht, was da kommt. Und die Sache wird zusätzlich dadurch knifflig, dass man ja keine Ahnung hat, wie sich Gewinnmargen und Gewinn seit Ende Juni entwickelt haben, denn sollte die Marge ordentlich gestiegen sein, wäre die leicht verfehlte Prognose kein Problem. Wäre die Marge unter Druck, hätte auch ein höherer Umsatz nicht von einem Abverkauf bewahrt, immerhin ist die Aktie ziemlich teuer bewertet.
Da man diese Zahlen aber nicht kennt, ist hier letztlich, wie die vergangenen zwei Tage auch zeigten, „freies Traden“ angesagt. Das macht diese Aktie zu einem äußerst heißen Eisen, das man, bevor man nicht mit den Daten zum vierten Quartal und dem Gesamtjahr weiß, wie sich die Lage wirklich darstellt, besser nur anpacken sollte, wenn man zu der seltenen Gruppe der „Trader ohne Nerven“ gehört!
Quellenangaben: Ergebnis 3. Quartal 2024, 07.11.2024: https://www.adyen.com/press-and-media/adyen-publishes-q3-2024-business-update
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