Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Das kalifornische Softwareunternehmen hat sich nach den Zahlen der letzten zwei Quartale regelrecht in das Untergeschoss katapultiert.Das kalifornische Softwareunternehmen hat sich nach den Zahlen der letzten zwei Quartale regelrecht in das Untergeschoss katapultiert. Wir sehen im Chartbild zwei heftige Kurslücken, welche jeweils nach den Quartalsergebnissen entstanden. Bislang hatten die Bären ihre Finger im Spiel, doch ähnlich, wie bereits im November des vorigen Jahres, versuchen die Bullen nun nach rund zwei Monaten nach dem Gap in Richtung Süden wieder einen Trendwechsel. Nach dem ersten Gap dauerte es exakt 37 Handelstage, bis wieder positive Impulse erkennbar waren. Beim zweiten Gap waren es ein weiteres Mal 37 Handelstage. Zufall?
Expertenmeinung: Aus technischer Sicht konnte gerade ein neues Jahreshoch erreicht und somit der bärische Trend beendet werden. Die nächste Hürde lauert an der 50-Tage-Linie, welche sich knapp oberhalb des aktuellen Niveaus befindet. Sollte auch diese gebrochen werden, halte ich einen Anstieg in Richtung der aufgerissenen Kurslücke für denkbar. Somit könnte es Adobe durchaus noch bis zur Verkündung der nächsten Quartalszahlen schaffen, wieder die Marke bei 500 USD zu erreichen. Ein interessanter Titel für die Beobachtungsliste.
Aussicht: NEUTRAL
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An Adobe geht kaum ein Weg vorbei und jetzt wird das Angebot noch durch leistungsstarke KI-Tools wie Firefly erweitert. Kurssturz zum Einstieg nutzen?
Sinnfrei.
Es ist wie in jeder Berichtssaison. Die einen Aktien gehen nach den Quartalszahlen durch die Decke, die anderen brechen massiv ein. Wie sinnfrei das im Allgemeinen ist, dürfte jedem klar sein, der die Sache bis zum Ende denkt.
Der S&P500 legt im langjährigen Durchschnitt um etwa 8% pro Jahr zu. Wie sinnvoll kann es da sein, dass die Aktien innerhalb des Index nach Quartalszahlen gerne mal um 10-15% einbrechen oder steigen?
Einzelne Quartale lösen Kursbewegungen aus, die die durchschnittliche Kursentwicklung pro Jahr deutlich übersteigen. Das lässt sich aus meiner Sicht vor allem durch zwei Faktoren erklären: Der Markt ist kurzsichtig und misst einzelnen Quartalen eine weitaus größere Bedeutung zu als es die Realität rechtfertigen würde.
Das ist einerseits ein Problem, denn die Kursentwicklung ist im kurzfristigen Zeitfenster unberechenbar, es eröffnet aber auch Chancen. Werden kerngesunde Aktien grundlos abgestraft, kann man die Gelegenheit zum Einstieg nutzen. Steigen Aktien übertrieben stark, kann man die Gelegenheit für Gewinnmitnahmen nutzen.
Noch wichtiger ist es jedoch, sich nicht von Quartalszahlen zu verunsichern lassen. Was heute besonders wichtig erscheint, interessiert in 3 oder 6 Monaten niemand mehr. Versuchen Sie sich mal daran zu erinnern, warum irgendeine Aktie vor 1-2 Quartalen eingebrochen ist. Oder versuchen Sie sich mal daran zu erinnern, warum Meta 2022 so massiv eingebrochen ist… Kein Mensch erinnert sich mehr im Detail daran und realistisch betrachtet interessiert es auch keinen mehr.
Firefly und Sensei: Die nächsten Wachstumstreiber
Adobe ist eines der bekanntesten Technologieunternehmen der Welt und geradezu omnipräsent. Jeder kennt Adobe Acrobat und PDFs.
Zu den bekanntesten Produkten von Adobe gehören die Adobe Creative Cloud, eine Sammlung von mehr als 20 Anwendungen, darunter Photoshop, Illustrator, InDesign, Premiere Pro und After Effects. Diese Tools decken ein breites Spektrum von Grafikdesign über Videobearbeitung bis hin zu Webentwicklung ab und haben sich als Industriestandard etabliert.
Der Bereich digitale Erlebnisse wird durch die Adobe Experience Cloud abgedeckt, eine Plattform für Datenanalyse, Kundeninteraktion und Marketing-Automatisierung.
Das Unternehmen hat Millionen von Kunden, und seitdem man auf ein Abo-Modell umgestellt hat, ist man zu einer echten Cashmaschine geworden. Die Einnahmen von Adobe sind demnach wiederkehrender Natur, was das Geschäft gut planbar macht.
Derzeit setzt man verstärkt auf die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI). Mit Adobe Sensei und Adobe Firefly. Sensei umfasst intelligente Funktionen wie automatisierte Bildbearbeitung und vorausschauende Datenanalyse.
Adobe Firefly ist eine bahnbrechende Ergänzung in Adobes Portfolio, die KI in kreative Arbeitsprozesse integriert. Dieses KI-gestützte Tool wurde speziell entwickelt, um kreative Aufgaben zu vereinfachen und zu beschleunigen. Firefly ermöglicht es Nutzern unter anderem, Bilder und Designs durch Texteingaben zu erstellen.
Strategischer Fokus: So stärkt Adobe sein Abo-Geschäft
Adobe sieht sich selbst an der Spitze dieser Revolution. Dem Vorstand zufolge umfassen die neuen KI-Anwendungen Bild- und Vektorgenerierung, Design und Videobearbeitung und zielen darauf ab, die Kundenbindung und -nutzung zu fördern. Inzwischen wurden mehr als 16 Milliarden Inhalte mit Firefly generiert, wobei die Nutzung ständig neue Rekordwerte erreicht.
Ein zentraler Bestandteil von Adobes Strategie ist die Einführung neuer, hochpreisiger Firefly-Angebote sowie eines eigenständigen Firefly-AI-Produkts. Dadurch sollen neue Zielgruppen angesprochen werden und der Umsatz mit den Bestandskunden weiter ausgebaut werden.
Ein weiteres Highlight ist die Einführung von Adobe Gen Studio, einer Plattform für Performance-Marketing, die Creative Cloud, Express und Experience Cloud miteinander verbindet. Diese Lösung richtet sich an Freelancer, Agenturen und Unternehmen, um Content- und Marketingkampagnen effizienter zu gestalten.
Zusätzlich stärkt Adobe die Produktivität im Dokumentenbereich durch den AI Assistant in Acrobat und Reader, der Aufgaben laut Adobe viermal schneller erledigen lässt. Die Verfügbarkeit wurde auf verschiedene Plattformen wie Browser und Microsoft Teams ausgeweitet, was die Reichweite enorm erhöht.
Die Zahlen sprechen für sich: Mit über 650 Millionen aktiven Nutzern, stark wachsendem Traffic auf Acrobat Web und wichtigen Enterprise-Kundengewinnen wie Kaiser Permanente und dem US-Außenministerium demonstriert Adobe seine Führungsposition. Diese Kombination aus technischer Innovation und strategischer Marktanpassung hebt Adobe deutlich von der Konkurrenz ab und macht das Unternehmen zu einem zentralen Akteur in der KI-getriebenen Wirtschaft.
Ausblick und Bewertung
So drückt es jedenfalls der Vorstand aus, und im Allgemeinen würde ich den Aussagen auch zustimmen. Aber KI birgt jedoch auch ein gewisses Disruptionsrisiko. Das lässt sich nicht von der Hand weisen.
Das dürfte auch der Hauptgrund sein, warum die Aktie in den letzten Monaten tendenziell seitwärts läuft. Die Börse hat sich noch nicht entschieden, ob Adobe eher ein KI-Gewinner oder KI-Verlierer ist.
Würde das Unternehmen als KI-Gewinner eingestuft, wäre die Bewertung wesentlich höher. Aktuell kommt Adobe nur noch auf eine forward P/E von 23,4. Das ist für einen weltweit führenden Technologiekonzern mit einer derartigen Marktstellung und einem gut skalierbaren sowie hochprofitablen Geschäft viel zu wenig.
Ein gewisses Maß an Problemen ist also definitiv eingepreist. Sollte sich herausstellen, dass Adobe kein KI-Verlierer oder sogar ein Gewinner ist, wird es daher mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer Neu- oder Rückbewertung kommen.
Seit der Umstellung auf ein Abo-System vor mehr als zehn Jahren pendelt Adobe um ein KGV von etwa 40. Die Bewertung ist derzeit also sehr viel niedriger als im langjährigen Durchschnitt. Den absoluten Tiefpunkt hat das KGV 2022 erreicht, als es kurzzeitig auf 20,4 gesunken ist.
Das hat den Kurssturz ausgelöst
Die gestrigen Quartalszahlen haben dennoch zu einem Kurseinbruch geführt. Den Börsenmedien zufolge wurde der Absturz durch den schwachen Ausblick herbeigeführt – schauen wir uns also an, wie schwach er tatsächlich war.
Der Gewinn lag in Q4 mit 4,81 USD je Aktie weit über den Erwartungen von 4,68 USD. Mit einem Umsatz von 5,61 Mrd. USD hat man die Analystenschätzungen von 5,54 Mrd. USD ebenfalls übertroffen. Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 11 % und einem Gewinnsprung von 13 %.
Das Segment Digital Media verzeichnete ein Umsatzplus um 12% auf 4,15 Mrd. USD und das Segment Digital Experience ein Wachstum von 10% auf 1,40 Mrd. USD. Umsatz, Gewinn und Cashflow haben jeweils neue Rekorde erreicht.
Der Wert der ausstehenden vertraglichen Verpflichtungen („Auftragsbestand“, Remaining Performance Obligations / RPO) konnte im Jahresverlauf um 16 % auf 19,96 Mrd. USD gesteigert werden.
Man kann wahrlich nicht behaupten, dass es bei Adobe schlecht laufen würde. Klammert man Währungseffekte aus, hat das Unternehmen den Umsatz in jedem einzelnen Quartal um 11-12 % gesteigert. In Summe kletterte der Umsatz um 11 % auf 21,51 Mrd. USD und der Gewinn um 14 % auf 18,42 USD je Aktie.
Für das gerade begonnene Geschäftsjahr stellt man eine ähnliche Entwicklung in Aussicht. Der Umsatz soll um etwa 9 % auf 23,3 – 23,55 Mrd. USD und der Gewinn um etwa 10-11 % auf 20,20 – 20,50 USD je Aktie steigen.
Das würde einer leichten Verlangsamung des Wachstums entsprechen. Es sollte aber jedem bewusst sein, dass Prognosen so gestaltet werden, dass man sie nicht nur erreichen, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit übertreffen kann. Das angebrochene Geschäftsjahr dürfte demnach in etwa so ausfallen wie das letzte.
Aus technischer Sicht ist der Chart zwar übergeordnet bullisch, aber trotzdem angeschlagen. Fällt die Aktie jetzt per Wochenschluss unter 477 USD, muss mit weiteren Kursverlusten in Richtung 440 USD gerechnet werden. Weitere Anlaufstellen auf der Unterseite liegen bei 400 und 382 USD.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die letzten Quartalsergebnisse, welche das US-Softwareunternehmen im September lieferte, wurden von Marktteilnehmern alles andere als gut aufgenommen. Die Folge war eine tiefe Korrektur, welche die Kurse in der Zwischenzeit unter die Tiefs der letzten Monate drückte.
Nun aber scheint sich die Adobe-Aktie wieder auf Erholungskurs zu befinden. Diese Woche konnte die wichtige 50-Tage-Linie nach oben durchbrochen werden. Gleichzeitig näherten sich die Kurse dem Gap-Window vom 13. September. Das ist jener Punkt, an dem die Kurslücke damals aufgerissen wurde.
Expertenmeinung: Der Trend ist an der Börse aktuell von einer bärischen in eine neutrale Kaufphase zurückgekehrt. Die Serie von tieferen Hochs und tieferen Tiefs ist gebrochen. Gleichzeitig sollte nun das Terrain bei rund 519 USD der Aktie einen guten Rückhalt liefern.
Eine Konsolidierung oberhalb dieser Marke wäre überaus bullisch. In Folge könnten die Bullen womöglich das Schließen der Kurslücke anvisieren. Dies würde ein Kursziel auf zumindest 572/573 USD mit sich bringen.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der gestrige Handelstag hätte kaum volatiler verlaufen können. In den ersten zwei Handelsstunden setzte sich die Korrektur zunächst fort. Dann aber folgte ein intraday-Turnaround und die Bullen übernahmen das Ruder. Bekannte Papiere wie die Adobe-Aktie übernahmen schnell das Zepter und katapultierten die Indizes, insbesondere den technologielastigen Nasdaq 100, deutlich nach oben. Auch Halbleiteraktien waren seit Langem wieder einmal gefragt. Bei Adobe ist die Lage nun überaus spannend, denn die Kurse haben sich gerade einer wichtigen Widerstandsebene genähert. Hier könnte ein mittelfristiger Trendwechsel unmittelbar bevorstehen.
Expertenmeinung: Mit einem Sprung über den Widerstandsbereich bei 580/581 USD könnte Adobe die Rückkehr in eine bullische Trendphase gelingen. Viel fehlt hierzu nicht mehr und die Bullen könnten unmittelbar vor dem nächsten starken Kaufsignal stehen. Wohin könnte die Reise dann gehen? Der nächste größere Widerstand befände sich erst bei rund 638 USD, dem Zwischenhoch von Februar dieses Jahres. Immerhin ein Potenzial von rund +10%, welches der Aktie in den kommenden Wochen bevorstehen könnte. Aus meiner Sicht eine recht bullische Angelegenheit.
Ist Adobe ein KI-Gewinner oder nicht? Die Börse ändert alle paar Wochen ihre Meinung, doch an den starken Zahlen ändert es wenig.
Das Erfolgsgeheimnis von Adobe
Adobe ist eines der bekanntesten Technologieunternehmen weltweit. Photoshop, Illustrator, InDesign, Premiere Pro, After Effects und Acrobat sind in der Grafik-, Design- und Videobranche weit verbreitet und werden von Fachleuten auf der ganzen Welt genutzt.
Das Unternehmen hat Millionen von Kunden und seitdem man auf ein Abo-Modell umgestellt hat, ist man zu einer echten Cashmaschine geworden.
In den letzten fünf Jahren konnte man den Umsatz von 11,2 auf 19,4 Mrd. USD massiv steigern. Gleichzeitig hat sich die Marge verbessert und die Zahl der ausstehenden Aktien wurde von 486 auf 457 Millionen Stück reduziert.
Der freie Cashflow konnte von 8,19 auf 15,12 USD je Aktie gesteigert werden. Das hat jedoch nicht verhindert, dass die Kurse zeitweise eingebrochen sind.
In der jüngeren Vergangenheit wurde der Kurs vor allem dadurch bewegt, ob Adobe gerade als KI-Gewinner oder Verlierer wahrgenommen wurde. Die starke geschäftliche Entwicklung wurde hingegen weitgehend ignoriert, die jüngsten Quartalszahlen und auch die Neuigkeiten aus dem KI-Bereich waren jedoch so gut, dass man sie nicht mehr ignorieren konnte.
Adobe hat als Reaktion auf die Quartalszahlen nachbörslich einen Kurssprung um 14,76 % auf 526,43 USD hingelegt.
Rekordumsatz, Gewinnsprung, KI-Gewinner
Der Gewinn lag in Q2 mit 4,48 je Aktie weit über den Erwartungen von 4,38 USD. Der Umsatz übertraf mit 5,31 Mrd. die Analystenschätzungen von 5,28 Mrd. USD ebenfalls. Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 10 % und einem Gewinnsprung von 15 %.
Neben dem organischen Wachstum in allen Konzernsparten, haben auch Buybacks zu der guten Performance beigetragen. Auf Jahressicht wurde die Zahl der ausstehenden Aktien von 459 auf 451 Millionen Stück reduziert.
„Adobe erzielte einen Rekordumsatz von 5,31 Milliarden USD, angetrieben durch starkes Wachstum in den Bereichen Creative Cloud, Document Cloud und Experience Cloud“, sagte Shantanu Narayen, Vorsitzender und CEO von Adobe. „Unser hoch differenzierter Ansatz in Bezug auf KI und innovative Produktbereitstellung zieht eine wachsende Anzahl von Kunden an und bietet bestehenden Nutzern einen Mehrwert.“
Auftragsbücher voll, Prognose erhöht
Da die RPO (Remaining performance obligations) um 18 % auf 17,9 Mrd. USD gesteigert werden konnten, dürfte sich die gute Entwicklung fortsetzen.
Das Geschäft von Adobe ist durch wiederkehrende Einnahmen geprägt, nahezu der gesamte Konzernumsatz entfällt auf Abos.
Für das dritte Quartal stellt Adobe einen Gewinn von 4,50 – 4,55 USD je Aktie in Aussicht, bisher lagen die Konsensschätzungen bei 4,46 USD je Aktie.
Darüber hinaus wurde die Prognose für den Gewinn im laufenden Geschäftsjahr von 17,60 – 18,00 auf 18,00 – 18,20 USD je Aktie deutlich erhöht.
In den Börsenmedien wird Adobe nach diesen Quartalszahlen und den Aussagen des Vorstands wieder als KI-Gewinner dargestellt. Das dürfte zwar richtig sein, doch wie groß der Mehrwert der Berichterstattung ist, dürfte in Frage gestellt werden.
Hier einige Beispiele der Schlagzeilen aus den USA: „Adobe Jumps After Results Signal It’s Part of AI Boom“ (Bloomberg) „Adobe Stock Spikes as Earnings Top Estimates. The AI Push Is Paying Off.“ (Barron’s) „Adobe Stock Jumps 15 % After AI-Fueled Earnings Beat“ (Investopia)
Nach der Erhöhung der Prognose sind die bisherigen Konsensschätzungen dahin. Sollte der Kurssprung auf 526,43 USD im regulären Handel bestätigt werden, kommt Adobe auf eine forward P/E von 29. Mit Blick auf die dominante Stellung von Adobe, in Anbetracht von Wachstumsraten im deutlich zweistelligen Bereich und allen anderen Charakteristiken des Geschäfts, ist das wenig. In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 40.
Gelingt ein nachhaltiger Ausbruch über 500 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 525 und 550 USD. Es wäre auch möglich, dass wir am Beginn einer langfristigen Aufwärtsbewegung in Richtung 565 – 575 und 625 – 635 USD stehen.
Fällt Adobe jedoch wieder unter 500 USD zurück, haben die Bullen ihre Chance vorerst vertan.
Adobe erlebt einen turbulenten Kurssturz. Ist das eine Kaufgelegenheit, oder erst der Anfang von viel größeren Problemen?
Das ist nicht das erste Mal
Adobe ist eines der bekanntesten Technologieunternehmen weltweit. Photoshop, Illustrator, InDesign, Premiere Pro, After Effects und Acrobat sind in der Grafik-, Design- und Videobranche weit verbreitet und werden von Fachleuten auf der ganzen Welt genutzt.
Das Unternehmen hat Millionen von Kunden und seitdem man auf ein Abo-Modell umgestellt hat, ist man zu einer echten Cashmaschine geworden.
In den letzten fünf Jahren konnte man den Umsatz von 11,2 auf 19,4 Mrd. USD massiv steigern. Gleichzeitig hat sich die Marge verbessert und die Zahl der ausstehenden Aktien wurde von 486 auf 457 Millionen Stück reduziert.
Der freie Cashflow konnte von 8,19 auf 15,12 USD je Aktie gesteigert werden. Das hat jedoch nicht verhindert, dass die Kurse zeitweise eingebrochen sind. Wer die Korrekturen für sich genutzt hat, konnte anschließend davon profitieren.
Denn kurzfristig mögen Angst und Gier regieren, langfristig folgen die Kurse jedoch den Zahlen.
Adobe ist nachbörslich um 11,65 % auf 504 USD abgestürzt und hat damit die Unterstützungszone bei 500 – 510 USD erreicht.
An dieser Stelle wird sich der kurzfristige Fortgang entscheiden. Fällt die Aktie unter 500 USD, drohen weitere Verluste. Mögliche Anlaufstellen auf der Unterseite lägen bei 470 und 440 – 450 USD.
Können die Bullen die Unterstützungszone bei 500 – 510 USD jedoch halten, könnte der Spuk bereits zu Ende sein. Gelingt im heutigen Handel ein Anstieg über 510 USD, ist das sogar wahrscheinlich.
Ist der Kurssturz gerechtfertigt?
Langfristig hängt die Kursentwicklung ausschließlich von den Geschäftszahlen ab. Sind sie wirklich so schlecht, dass das einen Kurssturz rechtfertigen würde?
Der Gewinn lag in Q1 mit 4,48 je Aktie weit den Erwartungen von 4,38 USD. Der Umsatz übertraf mit 5,18 Mrd. die Analystenschätzungen von 5,12 Mrd. USD ebenfalls.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 11 % und einem Gewinnsprung um 18 %.
Es gibt wenig zu meckern. Der Ausblick für das zweite Quartal schmeckte der Börse jedoch nicht.
Adobe stellt einen Gewinn von 4,35 – 4,40 USD je Aktie in Aussicht, was im Rahmen der bisherigen Erwartungen in Höhe von 4,36 USD entspricht. Beim Umsatz stellt man jedoch nur 5,35 – 5,30 Mrd. USD in Aussicht, die bisherigen Konsensschätzungen liegen bei 5,30 Mrd. USD.
Worüber unterhalten wir uns eigentlich?
Ich würde die Differenz als belanglos bezeichnen. Das gilt umso mehr, da wir über ein einzelnes Quartal sprechen. Die zugrundeliegenden Trends sind ungebrochen, Adobe erwartet weiterhin Wachstum im zweistelligen Prozentbereich.
Die wiederkehrenden Umsätze im Segment Digital Media sind um 14 % auf 15,8 Mrd. USD gestiegen. Der Bereich „Document“ konnte besonders stark zulegen und verzeichnete sogar ein Wachstum von 23 %. Im Segment Digital Experience konnte der Umsatz um 10 % auf 1,29 Mrd. USD gesteigert werden.
Die Remaining Performance Obligations (RPO) sind um 16 % auf 17,6 Mrd. USD gestiegen. Man könnte es auch als Auftragsbestand bezeichnen. Solange dieser Wert steigt, stehen die Zeichen auf Wachstum.
Mega-Buybacks und Bewertung
Da das Geschäft nicht kapitalintensiv ist und man keine nennenswerten Schulden hat, ist es daher nur folgerichtig, dass Adobe Aktienrückkäufe durchführt. Im letzten Quartal hat man 3 Millionen Aktien eingezogen, jetzt will man noch eine Schippe obendrauf legen.
Adobe hat gestern bekanntgegeben, dass man Buybacks mit einem Volumen von 25 Mrd. USD durchführen will. Damit könnte man derzeit mehr als jede Zehnte Aktie einziehen.
Derzeit geht man davon aus, dass der Gewinn im laufenden Geschäftsjahr um 11 % auf 17,91 USD je Aktie und der freie Cashflow um 28 % auf 19,40 USD je Aktie steigen soll. Adobe kommt demnach auf eine forward P/E von 28,1.
In Anbetracht aller vorliegenden Fakten dürfte Adobe unterbewertet sein. In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 40 und selbst am absoluten Tief noch bei knapp über 20.