Am Tag nach Donald Trumps „Zollhammer“ markierte Gold mit 3.174 US-Dollar noch ein neues Rekordhoch, doch seither fällt der Goldpreis mit den Aktienmärkten mit. Sollte es nicht genau andersherum laufen? Stimmt etwas nicht mit dem „sicheren Hafen“?
Nein, der Goldpreis tut eigentlich genau das, was man in Situationen wie diesen erwarten kann. Es ist nicht so, dass Gold ausgerechnet dann nicht mehr den emotionalen Status eines sicheren Hafens hat, wenn man ihn bräuchte. Dass der Goldpreis mit unter Druck geriet, liegt in gewisser Weise sogar genau an diesem Umstand.
Wenn einem das Depot auf einmal unerwartet und auch noch schnell zusammenschrumpft, neigt man dazu, die Kapitalexposition zu reduzieren, wenn das nicht allzu weh tut. Weh tut es dann, wenn man genötigt ist. Verluste zu realisieren. Zwar wäre es absolut angebracht, genau das zu tun, also da zu verkaufen, wo der beim Kauf gehegte Plan nicht aufgegangen ist. Aber Menschen neigen dazu, sich nicht gerne ins eigene Knie zu schießen, wenn man es vermeiden kann, und verkaufen deshalb lieber dort, wo man das gute Gefühl hat, einen Gewinn mitzunehmen. Einfach, weil sich das nicht so nach Problem anfühlt.
Und Gold hat eben satte Gewinne zu verzeichnen. Während die Aktien seit Wochen unter Druck stehen, hatte Gold immer weiter zugelegt. Und dann kommt noch ein ziemlich normales Vorgehen großer Adressen hinzu:
Bei institutionellen Investoren, die querbeet investiert sind, wird in Phasen, in denen die Sichtweite null beträgt, gerne mal in allen Bereichen verkauft. Da man nicht wissen kann, wo es weiter abwärts geht und wo nicht, nimmt man die Investitionssumme in allen Assetklassen nach unten, wartet, bis sich der Pulverdampf legt, und entscheidet dann, wo man die erhöhte Cashreserve wieder investiert. Und das bietet Gold durchaus gute Chancen, wieder Boden gutzumachen.
Expertenmeinung: Denn die Gemengelage ist weiter völlig unsicher. Klar scheint nur eines zu sein: Die Lage wird sukzessiv problematischer für die Weltwirtschaft, weil man im Weißen Haus offenbar stur an einem Plan festhält, der das Ziel, die USA stark, reich und unabhängig zu machen, rational gesehen verfehlen muss. Und da bietet der Aktienmarkt keine gute Basis, um einzusteigen bzw. dort herausgeholtes Kapital zeitnah in größerem Umfang zu reinvestieren. Was bleibt?
Anleihen wären normalerweise eine gute Alternative, weil eine unter immer größerem Druck lastende Weltwirtschaft sinkende Zinsen bedeuten würde … und das hieße: Bei Bonds wären Kursgewinne drin. Aber diesmal ist das zweifelhaft, weil diese Zoll-Manie zu Inflation führen wird, sodass den Notenbanken nur wenig Spielraum für sinkende Leitzinsen bleiben könnte. Was bleibt?
Gold. Daher kann der Goldpreis zwar in dem Fall aus dem Januar-Aufwärtstrendkanal nach unten herausrutschen (dessen unteres Ende er gerade erreicht hat), wenn die Angst an den Börsen erhalten bleibt oder sogar noch zunimmt, weil die „Großen“ dann weiter auch hier verkaufen dürften. Aber weil Gold de facto nichts mit diesem Zollproblem zu tun hat, kann es gut sein, dass dieser kurzfristig parallel zu Aktien laufende Abstieg über kurz oder lang endet und Gold nach oben abbiegt. Sollte Gold jetzt weiter abrutschen, wären zwei Zonen interessant, um hier einen spekulativen Einstieg zu erwägen:

Zum einen die Kreuzunterstützung aus dem 2024er-Jahreshoch und der im Februar 2024 etablierten Aufwärtstrendlinie um 2.790/2.800 US-Dollar und darunter dann die aktuell bei 2.675 US-Dollar laufende 200-Tage-Linie. Sollte das Edelmetall so weit abrutschen, muss man mit großer Vorsicht und kleinem Geld an die Sache herangehen, aber wenn man schon ins fallende Messer greifen wollte, dann am ehesten hier … vorausgesetzt, Gold kommt überhaupt in diese Region zurück und hält die per Dienstagabend noch gehaltene Supportzone 2.966/2.982 US-Dollar nicht.
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