Die Aktienanalysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der US-Streaming-Anbieter startete mit überzeugenden Quartalsergebnissen ins neue Jahr. Der Konzern meldete Ende der vorigen Woche einen Umsatz von 10,54 Milliarden USD und konnte im Jahresvergleich um 13 % zulegen. Der Gewinn lag bei 6,61 USD je Aktie und wurde von den Marktteilnehmern ebenfalls positiv aufgenommen.
Trotz der schwachen Entwicklung der Wall Street zu Wochenbeginn konnte die Netflix-Aktie an Wert zulegen. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt jedoch – die Marke bei 1.000 USD konnte bislang nicht nachhaltig überwunden werden.
Expertenmeinung: In der aktuellen Kursregion dürfte sich der weitere Verlauf der Aktie entscheiden. Sollte es Netflix gelingen, die psychologisch wichtige Marke von 1.000 USD nachhaltig zu überwinden, könnten schon bald neue Allzeithochs in Reichweite rücken. Ob dies gelingt, hängt jedoch auch stark von der allgemeinen Marktentwicklung ab. Sollten die US-Indizes weiter unter Druck geraten, könnten selbst gute Unternehmenszahlen nur begrenzten Einfluss haben.
In einem Umfeld von Angst und Unsicherheit werden oftmals selbst solide Titel verkauft. Daher wird die Aussicht für die Aktie zwar als „bullisch“ von mir eingeschätzt, jedoch ist ein unterstützendes Marktumfeld entscheidend. Ohne diesen Rückenwind dürfte es für Netflix schwierig werden, den Aufwärtstrend fortzusetzen.
Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Vorherige Analysen der Netflix Aktie
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Bearish
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Am kommenden Donnerstag wird der Online-Streaming-Anbieter seine Zahlen zum abgelaufenen Quartal veröffentlichen. Zuletzt konnte das Unternehmen im Januar mit positiven Ergebnissen überraschen – die Netflix-Aktie reagierte mit einem deutlichen Kurssprung und erreichte kurz darauf ein neues Hoch.
Doch die Korrektur an der Wall Street hat danach auch hier Spuren hinterlassen. Mittlerweile befindet sich die Aktie aus mittelfristiger Sicht in einer bärischen Trendphase. Dennoch schlägt sich Netflix im Vergleich zu den anderen Magnificent Seven Titeln – kurz MAGS genannt, nach dem Roundhill Magnificent Seven ETF – derzeit am stabilsten.
Expertenmeinung: Analysten erwarten einen Gewinn je Aktie von 5,76 USD. Die sogenannten Flüsterschätzungen liegen bei etwa 5,86 USD. Beim Umsatz wird ein Anstieg auf 10,54 Milliarden USD prognostiziert, was einem Zuwachs von über 12 % im Vergleich zum Vorjahr entspräche.
Besonders spannend dürfte sein, wie Anleger auf die Zahlen reagieren werden. Und können Aktien wie Netflix wieder ein Eigenleben entwickeln oder bleibt das Marktgeschehen vom anhaltenden Zollstreit geprägt?
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Von den Schwergewichten an der US-Börse konnte sich im gestrigen Handel lediglich der Online-Streaming-Konzern noch relativ gut aus der Misere ziehen. Das Thema Strafzölle belastet das Unternehmen derzeit kaum, und zwischenzeitlich befand sich die Netflix-Aktie sogar im grünen Bereich. Am Ende musste sie sich dann aber doch dem Verkaufsdruck der Wall Street beugen.
Dennoch: Betrachtet man das Gesamtbild der Aktie, konnten die Gewinne im letzten Halbjahr größtenteils verteidigt werden. Das Papier befindet sich zwar noch in einer Korrektur, kann sich aber weiterhin gut über der 200-Tage-Linie behaupten.
Expertenmeinung: Für einen Kauf scheint die aktuelle Situation dennoch nicht ideal. Man sollte besser abwarten, denn die im Chart eingezeichnete Unterstützungslinie könnte durchaus noch einmal getestet werden. Ein Halt dieser Ebene wäre eine wesentlich bessere Gelegenheit, um günstiger einsteigen zu können.
Sollte diese Unterstützung jedoch nicht halten, könnte noch die 200-Tage-Linie eine Rolle spielen. Nach oben hin müssten die Bullen die psychologisch wichtige Marke bei 1.000 USD überwinden, um wieder Schub zu bekommen. Vorerst ist also noch etwas Geduld gefragt.
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Die Rallye der Netflix-Aktie zeigt: An der Börse sind Euphorie und Panik nur zwei Seiten derselben Medaille. Anleger tappen immer wieder in dieselbe Falle.
Netflix und die Börsenzyklen: Lektionen für Anleger
Man könnte Artikel aus 2021, als ich immer wieder vor dem Hype um die Netflix-Aktie gewarnt habe, aus der Schublade ziehen und heute wieder veröffentlichen. Oder aber die Empfehlungen für die Aktie aus 2022 und 2023. Denn an der Börse geschieht immer wieder dasselbe.
Solange die Rallye läuft, erhöhen die Analysten ständig ihre Kursziele, in den Foren herrscht gute Stimmung, die Schlagzeilen sind positiv und die meisten Anleger konzentrieren sich nur noch auf die positiven Aspekte.
Und wenn es dann zu einem Absturz wie 2022 kommt, dann senken die Analysten ihre Kursziele wieder, in den Foren herrscht Panikstimmung, die Schlagzeilen sind negativ und die meisten Anleger konzentrieren sich nur noch auf die negativen Aspekte.
Wer so agiert, steigt ein, nachdem es bereits zu einer Rallye gekommen ist. Im schlimmsten Fall am Höhepunkt. Und er steigt aus, nachdem eine Aktie abgestürzt ist. Im schlimmsten Fall am Tiefpunkt.
Es ist offensichtlich, dass man mit dieser Strategie keinen Erfolg haben kann. Aber genau so verhält sich die Mehrheit der Anleger. Wenn es nicht so wäre, würden sich die Kurse nicht derartig entwickeln. Denn die Kurse fallen ja nur, wenn eine Mehrheit zu immer niedrigeren Kursen verkaufen will, und sie steigen, wenn eine Mehrheit zu immer höheren Kursen kaufen will. So einfach ist das.
Vom Höhenflug zur Risikoanalyse
Der einzige Weg, sich aus diesem sinnbefreiten Teufelskreis zu befreien, sind antizyklische Investments mit einer Haltedauer von vielen Jahren. Wer während Crashs gute oder auch nur mittelprächtige Unternehmen kauft und dann stoisch dabei bleibt, wird immer als Sieger vom Feld gehen. Er verpasst keine Rallye und steigt nicht während Crashs aus.
Welche Performance man mit diesem Ansatz erzielen kann, zeigen der S&P 500 ebenso wie Netflix. Selbst wenn man das absolute Tief weit verfehlt hat und 2022 beispielsweise bei 350 USD antizyklisch gekauft hat, kann man sich heute trotzdem freuen.
Doch die Mehrheit wird niemals in diesem Stil handeln, denn dazu müsste man zuerst mal realisieren, dass diese Möglichkeit besteht und noch viel schwieriger: Man müsste es umsetzen. Ich weiß aus meiner Erfahrung und den Gesprächen mit zahllosen Anlegern jedoch, wie schwierig es den meisten fällt, während Crashs zuzuschlagen. Die Angst, dass die Aktie unmittelbar nach dem Kauf noch weiter fällt, ist schwer zu überwinden.
Man muss anders an die Sache herangehen. Machen Sie sich von vornherein bewusst, dass eine Aktie nach ihrem Kauf noch weiter einbrechen wird, denn Sie treffen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht das Tief.
Nichts ist für die Ewigkeit
Wenn Sie sich das schon in dem Moment, in dem Sie den Kaufen-Knopf drücken, bewusst machen, ist der Umgang mit Buchverlusten viel einfacher. An der Börse ist das Mindset der entscheidende Faktor.
Dasselbe gilt umgekehrt, während Rallyephasen, wie wir sie derzeit erleben.
Das bedeutet nicht, dass ich Ihnen als Verfechter von Buy & Hold und Netflix-Aktionär rate, die Position komplett zu verkaufen. Aber es ist noch keiner in die Insolvenz geschlittert, wenn er nach einer 500%-Rallye sein eingesetztes Kapital aus einer Position gezogen hat.
Kein Hype hält ewig an, ebenso wie an der Börse auch kein Crash ewig weitergeht.
Das gilt auch für die Netflix-Aktie, bei der es nach den jüngsten Quartalszahlen zu einem Kurssprung um 14,5 % auf 995,68 USD gekommen ist.
Der Gewinn lag in Q4 mit 4,29 USD je Aktie über den Erwartungen von 4,20 USD. Mit einem Umsatz von 10,25 Mrd. USD hat man die Analystenschätzungen von 10,1 Mrd. USD ebenfalls übertroffen.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 16 % und mehr als einer Verdopplung des Gewinns.
Rekorde, Risiken und eine rationale Einordnung
Alles wunderbar, doch wenn Euphorie herrscht, ist es die Aufgabe eines versierten Investors, das Haar in der Suppe zu finden, statt sich über schöne Schlagzeilen zu freuen. Ebenso wie es während Crashs die Aufgabe ist, die besten Unternehmen zu identifizieren und das Licht am Ende des Tunnels zu sehen.
Bei Netflix lassen sich problemlos Haare in der Suppe finden. Auf Jahressicht sind die Wachstumsrate und die Gewinnsteigerung erheblich, im Verhältnis zu den vorherigen Quartalen jedoch nicht.
Der Gewinn war sogar niedriger als in den drei vorangegangenen Quartalen. Dasselbe gilt für den freien Cashflow, der sowohl im Vergleich zum vorherigen Quartal als auch auf Jahressicht gesunken ist. Unterm Strich stagnierte der freie Cashflow im Geschäftsjahr 2024.
Dabei kann es sich um ein vorübergehendes Problem handeln, vielleicht aber auch nicht.
Hinzu kommt die Frage, wie nachhaltig die aktuellen Wachstums- und Abo-Zahlen sind. Im letzten Quartal ist die Zahl der Abos um 19 Millionen gestiegen, ein neuer Rekord. Viele Kunden dürften ein Netflix-Abo abgeschlossen haben, um die zweite Staffel von Squid Game, Mike Tyson vs. Jake Paul oder die NFL-Sendung an Weihnachten zu schauen, und anschließend wieder gekündigt haben. Ich bin einer davon und ich überlasse es Ihrer Fantasie, ob ich mir Squid Game 2, Tyson oder die NFL angesehen habe.
Darüber hinaus liefert Advertising einen immer größeren Beitrag zum Konzernumsatz. Im Schlussquartal ist Werbung am teuersten, in Q1 am günstigsten.
Ausblick und Bewertung
Netflix selbst erwartet selbstverständlich weiteres Wachstum, wenngleich auch mit einem geringeren Tempo. Im ersten Quartal soll der Umsatz um 11 % auf 10,42 Mrd. USD steigen und der Gewinn um 6 % auf 5,58 USD je Aktie.
Einen umfassenden Ausblick für das gesamte Jahr hat man nicht vorgelegt. Man hat aber mehrfach betont, dass Werbung Top-Priorität hat und dass sich die Werbeeinnahmen 2025 verdoppeln sollen. Im Klartext bedeutet das, dass man ein geringes Wachstum bei den Abo-Zahlen erwartet.
Der freie Cashflow soll von 6,9 auf 8,0 Mrd. USD steigen. Netflix kommt demnach auf eine forward P/FCF von 53. Man muss sich die Frage stellen, ob diese Bewertung bei den vorliegenden Charakteristiken des Unternehmens und den Wachstumszahlen gerechtfertigt ist. Mit dem nachbörslichen Kurssprung wurde jedenfalls die FCF-Steigerung des gesamten Geschäftsjahres 2025 eingepreist.
Das KUV liefert ebenfalls einen warnenden Hinweis. Derzeit liegt das KUV bei 11 und hat damit den Höchstwert von 2021 übertroffen. Seit dem Börsengang lag das KUV von Netflix durchschnittlich bei 7,3.
Vergegenwärtigen Sie sich bitte, dass diese Hinweise von einem Netflix-Aktionär stammen. Es geht hier also nicht darum, die Lage schlechtzureden, darum geht es mir nie. Es geht um eine rationale Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit.
Vorbörslich notiert die Aktie 14,5 % im Plus bei 995,69 USD. Sollte der Kurssprung im regulären Handel bestätigt werden, wird die Aktie ein neues Rekordhoch markieren.
Statistisch betrachtet ist die Fortsetzung jeder Rallye im kurzfristigen Zeitfenster wahrscheinlich. Das geht so lange, bis sich keine Käufer mehr finden lassen. Sobald die ersten wichtigen Chartmarken gerissen werden, geht es dann ganz plötzlich und rapide abwärts. Wer ein aktuelles Beispiel sucht, kann sich den Kursverlauf von Novo Nordisk anschauen.
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Long / Buy
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Seit den letzten Quartalsergebnissen, welche der US-Streamingdienst Mitte Oktober präsentierte, ist die Netflix-Aktie kaum noch zu halten. Die wohl beste Einstiegschance lieferte die kurze Konsolidierungsphase, welche nach dem Kurssprung der Quartalsergebnisse eintrat.
Hier pendelten die Kurse mehrere Tage knapp oberhalb der Marke von 750 USD, um dann Anfang November richtig loszustürmen. Seither scheint das Papier nicht mehr aufzuhalten. Wir sehen hier eine klare Serie von höheren Hochs und höheren Tiefs. Die Bullen haben das Ruder fest in der Hand.
Expertenmeinung: Die Rallye ist schon seit geraumer Zeit am Laufen. Dies macht Einstiege auf aktuellem Niveau schwierig, denn Bäume wachsen bekanntlich nicht in den Himmel. Die Aktie ist aus chartechnischen Gesichtspunkten anfällig für Korrekturen.
Dennoch halte ich es für möglich, dass wir unter Umständen noch dieses Jahr die psychologisch wichtige Marke bei 1.000 USD sehen könnten. Die Stimmung ist an der Börse aktuell gut und solange die Kurse die 20-Tage-Linie nicht unterschreiten, sind wir von klaren Verkaufssignalen noch ein Stück weit entfernt.
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Aktie des US-Streaming-Diensts ist seit dem Wahlsieg Trumps kaum zu halten. Dabei hat die Netflix-Aktie bereits Wochen zuvor den Turbo gezündet. Genauer gesagt am 18. Oktober, nachdem der Konzern besser als erwartete Quartalsergebnisse präsentierte.
Kurz darauf bildete sich eine konstruktive Konsolidierung oberhalb der 20-Tage-Linie. Diese konnte am 06. November nach oben verlassen werden. Das daraus resultierende Kaufsignal brachte Anlegern weitere +9 % innerhalb weniger Handelstage. Aktuell notiert das Papier auf einem neuen Allzeithoch und der Trend befindet sich in einer bullischen Phase.
Expertenmeinung: Nun hat sich zudem das Investmenthaus JPMorgan zu Wort gemeldet, welches im Jahr 2025 weiteres Wachstum bei Netflix sieht. Das Kursziel wurde auf USD 850 angehoben und man behält die Einstufung „overweight“ also zu Deutsch übergewichten für die Aktie bei.
Auch ich bleibe weiterhin bei einer bullischen Gesamtbewertung. Dennoch wären Einstiege auf aktuellem Niveau wohl mit höheren Risiken verbunden, denn die Kurse haben sich recht weit von der 50-Tage-Linie entfernt. Der Bogen ist etwas überspannt. Gute Einstiege lassen sich wohl eher nach einer Zwischenkorrektur finden.